27.Jan.

1911

Kaiser Wilhelm II. weilt in Bonn und feiert seinen Geburtstag im Vereinslokal des Bonner TV, dem Hotel "Vater Arndt" an der Giergasse.

27.Mrz.

1911

Karl DIERDORF (Wanderclub Rheinlust Bonn), Kreisrekord-Halter im 50 km-Gehen, hat aufgrund einer Wette über 8.000 Reichsmark mit einem Gewaltmarsch rund um Deutschland begonnen. Er will diesen Marsch innerhalb von 9 Monaten beenden. Das Besondere an dem Marsch ist, daß er die ganze Zeit ein 600 l-Faß vor sich herrollt.

30.Apr.

1911

Bei einem Straßenlauf des Fußballclub Borussia Bonn über 1 deutsche Meile zwischen Endenich und Duisdorf gewinnt der Radfahrer Robert BOWINKELMANN mit 100 m Vorsprung. Die Zwischenzeit über 5 km liegt bei etwa 19:20 min.

29. Mai

1911

Der erste von drei Spielplätzen am Kölnplatz in Bonn ist fertiggestellt. Außerdem ist eine Vorrichtung eingebaut, die den Rheindorfer Bach auf den Spielplatz umlenken kann, um im Winter eine Eisbahn anzulegen.

05.Jun.

1911

Gründung des Spielvereins Küdinghoven, 1919 nach Fusion mit dem SV Oberholtorf umbenannt in SV Ennert Küdinghoven..

10.Jun.

1911

Anläßlich der 100jährigen Wiederkehr der Eröffnung des ersten deutschen Turnplatzes in der Berliner Hasenheide eröffnet der Bonner Turnverein seinen Spielplatz an der Kölnstraße.

02.Jul.

1911

Sieger bei den Vaterländischen Festspielen in Köln wird die 5 x 100 m-Staffel des Bonner Turnverein mit F. GREIFENSTEIN, M. ELBERSKIRCH, W. STRÖHLEIN, W. HEMES und P. QUAST in 61,2 sec. 2. im Hindernislaufen über 110 m mit 4 Hürden wird Peter QUAST.

03.Jul.

1911

Nach 445 km bricht der Bonner Dauergeher DIERDORF seinen am 27. März begonnenen Gewaltmarsch rund um Deutschland in Lübeck ab, weil er durch den Verkauf von Bonner Ansichtskarten seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten kann.

07.Jul.

1911

Die Stadt Bonn setzt für die Benutzung der Spielplätze an der Kölnstraße folgende Gebühren fest : kleiner Platz 20 Pfennig, großer Platz 50 Pfennig pro Stunde.

09.Jul.

1911

Bei den vaterländischen Festspielen findet zum ersten Mal ein Wettgehen rund um Bonn über 15 km statt. Der Sieger TRIMBORN (Touristenclub Wanderlust) benötigt 1:35:04 Std. Der 800 m-Sieger PUSCH (ATV Suevia Bonn) läuft 2:11 min, nachdem er auch schon die 400 m in 57,2 sec gewonnen hat.

23.Jul.

1911

Theodor KOENEN wird in Köln Westdeutscher Vizemeister über 100 m in 11,3 sec. Platz 3 belegt die 4 x 100 m-Staffel des Bonner FV mit KOENEN, REUSCH, SANDERS und JÖRISSEN in 47,2 sec. Zum ersten Mal erfolgt der Wechsel mit Hilfe eines Staffelstabes.

06.Aug.

1911

Paul GROSS ist der erste Kreis-Athlet, der mit 51,55 m im Speerwerfen die 50 m-Marke übertrifft. Jupp JÖRISSEN (beide Bonner FV) gewinnt die 100 m in 11,2 sec.

13.Aug.

1911

Beim 3. Akademischen Olympia in Breslau, dem Vorläufer der deutschen Hochschul-Meisterschaften, belegt Otto MÖLLER (ATV Suevia Bonn) den 10. Platz im Fünfkampf. In diesem 5-Kampf ist er zweitbester im Kugelstoßen.

20.Aug.

1911

Jean KASTENHOLZ (Kölner BC) gewinnt als 18jähriger mit der Silbermedaille über die deutsche Meile die erste seiner 5 DM-Medaillen. Ab 1928 bis in die 50er Jahre wird er Kreisvorsitzender des LA-Kreises Siegburg und Organisator der berühmten Michaelsberg-Staffel.

06.Sep.

1911

Die Straßenbahnlinie zwischen Siegburg und Bonn wird eröffnet.

10.Sep.

1911

Beim Gauturnfest in Brühl gewinnt Jean BORNHEIM (Sieglarer TV) den 6-Kampf mit 1 Punkt Vorsprung vor dem Bonner Fritz GREIFENSTEIN. Dabei stellt er mit 49,50 m einen deutschen Turn-Rekord im Schleuderballwerfen (2 kg) auf. Die Anlage in Brühl ist zu klein, so daß der Ball einen hinter der Anlage stehenden Kinderwagen trifft.

08.Okt.

1911

Die rheinischen Bannerwettkämpfe der Gymnasien finden erstmals auf dem Kölnplatz in Bonn statt.

29.Okt.

1911

Zwischen der Provinzial-Heil- und Pflege-Anstalt Bonn und Wesseling und zurück veranstaltet der Jugendclub von St. Marien einen Dauerlauf. Die Siegerzeit für die 18 km lange Strecke beträgt 2:15 std. Da Laufen über lange Strecken noch wenig bekannt war, dürften die Läufer bei einem 10 km-Schnitt von 75 min viel gegangen sein.

30.Apr.

1912

Der Generalanzeiger ist voll des Lobs über die Übungen, die auf "der schönsten Sportplatzanlage Deutschlands" an der Kölnstraße in Bonn jeden Sonntag stattfinden. Besonders weist er auf das Stabhochspringen hin.

09.Jun.

1912

In Kaldauen ist das 1. reine Leichtathletik-Sportfest eines Turnvereins im alten Siegkreises dokumentiert. Zur Austragung kommt ein Fünfkampf aus Kugelschocken, Gewichtheben, 150 m-Lauf, Dreisprung und Stabweitsprung. Sieger ist Karl MÜLLER vom Turn- und Fechtclub Siegburg, der 1926 bei den deutschen Hochschulmeisterschaften in Jena mit der 6x100m-Staffel der Uni Bonn die Silbermedaille gewinnt. Die Regel, daß pro Fehlstart der Verursacher seine Startstellung 1 m zurückverlegen muß, findet erstmals keine Anwendung mehr.

30.Jun.

1912

Beim Gauturnfest anläßlich des 50jährigen Jubiläums des Siegburger TV auf dem Spielplatz am Ulrather Hof gewinnt Willi MERTENS (Siegburger TV) den Weitsprung mit 5,80 m, die Schwedenstaffel mit MERTENS, HASSELMANN, HÖWEL und HARNISCH läuft 2:14,2 min. Erstmalig ist der Wechselraum auf 20m beschränkt.

14.Jul.

1912

Bei den 5. Vaterländischen Festspielen in Bonn gewinnt Michael ELBERSKIRCH (Bonner TV) einen Kranz im Fünfkampf aus Stabhochsprung, Kugelstoßen, 150 m-Lauf, Dreisprung und Wiederholungs-Stemmen von 75kg. Otto MÖLLER (ATV Bonn) gewinnt das Speerwerfen mit 49,53 m. Doppelsieger über 50 m und im Weitsprung wird LIMBACH (Bonner FV) mit 6,0 sec und 5,90 m. Bester jugendlicher Mehrkämpfer ist Urban de WELDIGE (städtisches Gymnasium, heute EMA), der spätere Rekordhalter im Dreisprung.

21.Jul.

1912

Der spätere Siegburger Jean KASTENHOLZ (Kölner BC) steht mit 24:28,0 min über die deutsche Meile (7.500 m), gelaufen in Köln, wie schon im Vorjahr auf Platz 1 der deutschen Bestenliste

04.Aug.

1912

Zur Förderung der Leichtathletik an den höheren Schulen Bonns hat Oberlehrer Heinrich KENTENICH, erster Diskus-Kreisrekordler von 1900, einen Pokal gestiftet, den jedes Jahr die Schule mit der besten Zehnkampf-Mannschaft (10 Disziplinen von 10 verschiedenen Schülern) erhalten soll. Erster Sieger wird das Königliche Gymnasium (1925 in Beethoven-Gymnasium umbenannt).

04.Aug.

1912

Speerwerfer Otto MÖLLER (ATV Bonn) gewinnt bei den Landesmeisterschaften der Schwer-Athleten für den Athletenverein Eiche den leichtathletischen Dreikampf.

    Sep.

1912

Der Fußball-Nationalspieler Theodor KOENEN (Bonner FV) verbessert den Kreisrekord über 100 m auf 11,1 sec.

29.Sep.

1912

Der Verein katholischer Jugendfreunde Bonn veranstaltet auf dem Spielplatz an der Kölnstraße erstmals ein Bezirks-Leichtathletik-Sportfest. Der Generalanzeiger schreibt dazu: "Teilnehmer aus den 23 Bonner Jugend-Vereinen stellen sich auf dem Stiftsplatz auf und ziehen mit "fliegenden Bannern" unter Leitung von 2 Musikkapellen zum Spielplatz. Abends ziehen die Sportler genauso unter Trommel- und Musikklängen in die Stadt zurück". Das Banner für die beste Mannschaftsleistung in der 6x100 m-Staffel, Weitsprung und Weitwurf gewinnt mit großem Vorsprung der Jugendverein Kessenich.

06.Okt.

1912

Unter dem Namen Olympische Spiele 1912 zeigt der Bonner Turnverein auf dem Spielplatz an der Kölnstraße erstmalig eine größere leichtathletische Veranstaltung. Die beste Leistung sind 33,50 m im Diskuswerfen durch Michael ELBERSKIRCH (Bonner TV).

10.Nov.

1912

Unter dem Namen "Auszeichnung für vielfältige Leistung auf dem Gebiet der Leibesübungen" wird von der Hauptversammlung des Deutschen Reichsausschusses für die Olympischen Spiele das deutsche Sportabzeichen geschaffen, das am 7.9.1913 zum ersten Mal vergeben wird.

09.Dez.

1912

Ernst TRIMBORN (Touristenklub Wanderlust) gewinnt das erstmals durchgeführte Dauergehen Bonn - Wesseling - Bonn über 18 km in 1 std 43 min.

15.Jun.

1913

Bei den Wettkämpfen anläßlich des 25jährigen Kaiser-Jubiläums in Bonn springt Josef SCHULZ (städtisches Gymnasium) bei einer Lattenhöhe von 1,55 m eine Weite von 3,10 m. Fritz GREIFENSTEIN (Bonner TV) erzielt 39,90 m mit dem Schleuderball.

06.Jul.

1913

Bei der Ausscheidung in Köln fürs deutsche Turnfest in Leipzig erringt Otto MÖLLER (ATV Bonn) unter 200 Teilnehmern Platz 14 im Fünfkampf aus Stabweit, Kugel, Schleuderball, Hoch und 150 m-Lauf. Seine beste Leistung ist 43,50 m im Schleuderballwerfen. Bester des Bonner TV ist Michael ELBERSKIRCH.

15.Jul.

1913

Michael ELBERSKIRCH ist auch der beste Bonner beim deutschen Turnfest in Leipzig.

Lehrer Willi MERTENS (Siegburger TV) bekommt keinen Urlaub zur Teilnahme am deutschen Turnfest. Deshalb fährt er nach Schulschluß am Samstag mit dem D-Zug nach Leipzig, kommt um 1.30 Uhr an, nimmt ab 6 Uhr am Sechskampf teil, fährt um 12 Uhr zurück, kommt nachts um 12.30 Uhr in Siegburg an, geht zu Fuß nach Lohmar und unterrichtet am Montag Morgen ab 8 Uhr wieder.

25.Jul.

1913

Eine nicht alltägliche Turnhalle bekommt der neu gegründete Turnverein "Sigambria" Lülsdorf. Der Besitzer der Burgruine Lülsdorf läßt den großen Keller der Burg zu einer Turnhalle ausbauen, das 2 Hektar große Grundstück darf für volkstümliches Turnen genutzt werden.

27.Jul.

1913

Beim Sportfest des Bonner FV werden gleich von 2 Athleten die 6 m übersprungen, und zwar durch Urban de WELDIGE und Josef SCHULZ (beide Bonner FV). Sieger über 100 m in 11,6 sec wird Willi MERTENS (Siegburger TV), nachdem er in Köln schon 17,1 sec über 150 m gelaufen ist. Die Bonner Turnvereine schickten leider keine Teilnehmer.

03.Aug.

1913

Beim Lokal-Wettmarsch Endenich - Duisdorf und zurück über 5 km siegt Theo LÜTZELER (Bonner Wanderclub 1912) vor Jean HEINEN in 35 min.

03.Aug.

1913

Bei den westdeutschen Meisterschaften in Essen belegt GERDES (ASC Bonn) den zweiten Platz im Diskuswerfen.

04.Aug.

1913

Wie jedes Jahr hält das Pädagogium Godesberg auf dem Rodderberg seine Schulmeisterschaft ab. Das Päda war in der Leichtathletik immer einen Schritt weiter als alle anderen Schulen, wie der 3-Kampf aus Sturmhochsprung, 100 m-Hindernislauf und Gerwerfen für die 17/18jährigen zeigt.

16.Aug.

1913

Folgende Verfügung des Unterrichtsministeriums ist in der Bonner Zeitung veröffentlicht : "Wenn Schüler der höheren Lehranstalten sich Sportvereinen anschließen wollen, haben die Schulleiter zu prüfen, ob die persönlichen Verhältnisse der Schüler den Anschluß ratsam erscheinen lassen und ob der Schule die Aufsichtsmöglichkeit bleibt". Normalerweise mußten die Schüler für ihren Schul-Verein starten.

17.Aug.

1913

Bei einem vereinsinternen Straßenlauf über 1 deutsche Meile (7.500 m) siegt August KLÄSER (Fußballclub Normannia Bonn) in 28 min. Das entspricht 18:40 min über 5000 m.

05.Okt.

1913

Das 25.000 qm große Gelände an der Luisenstraße, auf dem der Siegburger TV mit Hilfe der Inhaftierten des benachbarten Gefängnisses einen Spielplatz für volkstümliche Übungen angelegt hat, wird eröffnet. Wegen strömenden Regens kann nur das Fußballspiel abgehalten werden.

16.Okt.

1913

Anläßlich des 100. Jahrestags der Völkerschlacht bei Leipzig und der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals veranstaltet die deutsche Turnerschaft aus allen geschichtlich denkwürdigen Orten Deutschlands einen sog. Eilbotenlauf nach Leipzig. Die Strecke vom Arndthaus in Bonn bis Wesseling wird von 140 Bonner Läufern besetzt. Startläufer ist Josef UESSEM (Bonner TV), der auch beim anschließenden deutschen Turnfest in Leipzig als Sieger ausgezeichnet wird.

26.Okt.

1913

Zur Hebung des Frauenturnens veranstaltet die deutsche Turnerschaft in Krefeld erstmals westdeutsche Leichtathletik-Meisterschaften für Damen. Unter 171 Teilnehmerinnen belegen Frl. FRONING und Frl. FROMMEYER (Bonner TV) die beiden ersten Plätze im Dreikampf aus 50 m-Lauf, Weitsprung und Cricketball-Werfen.

19.Jan.

1914

Laut Kassenbericht des Siegburger TV beträgt der durchschnittliche Jahresbeitrag seiner Mitglieder 6 Mark.

29.Mrz.

1914

Im Winter findet kein Leichtathletik-Training statt. An diesem 29. März eröffnet der Bonner FV offiziell seinen Trainingsbetrieb mit einem 3 km-Waldlauf, an dem jeder teilnehmen kann. Das ist praktisch der erste VOLKSLAUF in Deutschland.

05.Apr.

1914

50 km mit Gepäck bewältigt Fritz SCHÄFER (Siegburger TV) in Düsseldorf in 6:42 std.

01. Mai

1914

Bis jetzt größter Aufschwung des Bonner FV. Der als Olympiakandidat für 1916 vorgesehene Mittelstreckenmeister Hans ESCH aus Düren übernimmt das Training.

03. Mai

1914

Die beste Leistung bei den Erstlingskämpfen für Bonn / Godesberg sind 22:47 min über 6 km von HAAS (Germania Godesberg). Das entspricht 18:30 min über 5 km.

24. Mai

1914

Der Siegburger TV weiht anläßlich seines 52. Stiftungsfestes die neue Platzanlage auf dem Brückberg mit einem Leichtathletik-Sportfest ein. Höhepunkt ist ein Stillaufen aller Turner als Mannschaftskampf rund um den Sportplatz.

14.Jun.

1914

Bei einem Sportfest in Düren springt Josef SCHULZ (Bonner FV) nach dem Wettkampf in einem als Rekordversuch angemeldeten zusätzlichem Sprung, was nach den damaligen Regeln noch bis 1925 möglich ist,  6,36 m weit. VONDERAU (BFV) überspringt 1,60 m.

17.Jun.

1914

Die Mannstaedt-Werke lassen auf den Mendener "Kuhweiden" einen Sportplatz herrichten, das Versammlungshaus stellt die katholische Pfarrgemeinde zur Verfügung.

21.Jun.

1914

Bei den vaterländischen Festspielen der Turner anläßlich der Einweihung des neuen Euskirchener Stadions siegt H. CONZEN (Bonner Turnverein) über 100 m in 11,6 sec.

28.Jun.

1914

Der in Bonn stationierte Unteroffizier ESSER belegt für das Militär Bonn bei den nationalen Militär-Wettkämpfen in Köln im Kugelschocken mit der 5 kg-Kugel mit 19,07 m Platz 3, am Jahresende ebenfalls Platz 3 in Deutschland.

06.Jul.

1914

Die beste Leistung beim Sportfest des Dürener Fußball-Club geht im Dreisprung auf das Konto von Urban de WELDIGE (Bonner FV) mit dem ersten 13 m-Sprung des Kreises.

08.Jul.

1914

Innerhalb des Bonner FV haben rund 50 Akademiker den ASC Bonn (Akademischer Sport Club) gegründet, so daß Studenten in Zukunft 2 Startrechte genießen.

11.Jul.

1914

Beim 5. Bonner akademischen Sportfest siegt GERDES im Kugelstoßen mit 11,13 m und im Diskuswerfen mit 33,90 m. Weitsprungsieger wird LIMBACH mit 6,28 m, 8 cm unter dem Kreisrekord. BÜSGES (alle ASC Bonn) überspringt 2,80 m mit dem Stab. Die Siegerleistung des ASC Bonn über 4 x 100 m ist 1 sec schneller als der Kreisrekord.

18.Jul.

1914

Die besten Ergebnisse des ersten rheinischen akademischen Olympia in Köln sind : VONDERAU 43,90 m im Speerwerfen und 11,4 sec über 100 m, Hans ESCH 2:01,1 min über 800 m, CONTZEN 6,02 m im Weitsprung und 12,50 m im Dreisprung, GERDES 56,5 sec über 400 m und NOLL (alle ASC Bonn) 2,70 m im Stabhochsprung.

19.Jul.

1914

Die 4 vom Reichsausschuß für Olympische Spiele anläßlich der 7. vaterländischen Spiele in Bonn gestifteten Kaiserplaketten erringen VONDERAU mit 42,10 m im Speerwerfen, Urban de WELDIGE mit 12,78 m im Dreisprung, Erich REUSCH für 6,1 sec im 50 m-Lauf und Hans-Ulrich ROLEF (alle Bonner FV) für 25,6 sec im 200 m-Lauf.

26.Jul.

1914

Trotz des drohenden Krieges finden in Düsseldorf die westdeutschen Meisterschaften statt. Junioren-Meister über 3000 m-Hindernis wird Johannes HAAS (Dottendorfer SV). Anstatt eines Wassergrabens muß eine 2,50 m hohe Eskalierwand überwunden werden.

02.Aug.

1914

Am 1. August hatte Deutschland in den 1. Weltkrieg eingegriffen. Schon einen Tag später erklärt sich der Bonner Turnverein bereit, durchfahrende Truppen zu versorgen und sich am Transport Verwundeter in die Lazarette zu beteiligen.

07.Okt.

1914

Der General-Anzeiger bringt einen Aufruf an die Sportvereine, Trainingsanzüge, Wollsocken und ungenutzt herumliegende Trikots den Soldaten im Feld als Liebesgabe zukommen zu lassen, da es in der kalten Jahreszeit an Unterzieh-Wäsche mangelt.

15.Okt.

1914

10 Wochen nach Kriegsbeginn sind schon 110 Turner des Siegburger TV eingezogen worden. Der Sportbetrieb ist nur noch schwer aufrecht zu erhalten. Der Verein beschließt, die betroffenen Familien aus Vereinsüberschüssen zu unterstützen.

    Jan.

1915

Der Turnbetrieb beim Bonner Turnverein muß ausfallen, weil die Turnhalle während des Krieges zum Lazarett umfunktioniert wird.

25.Jul.

1915

Wegen des Krieges fallen die Vaterländischen Festspiele aus. Stattdessen veranstaltet der Bonner Wehrbund einen Wettkampf für Jugendliche in kriegerischen Übungen. Dieser besteht aus einem Dreikampf mit Hochsprung, 100 m-Lauf mit Hindernissen und Wurf mit gefüllten Konservendosen. Es siegt Wilhelm OBLADEN vom Königlichen Gymnasium, der 1919 bei den ersten Westdeutschen Meisterschaften nach dem Krieg 4. über 100 m wird. 5. wird der spätere 11,0 sec-Sprinter Nikolaus FOLTZ, Platz 6 belegt der westdeutsche Speerwurfmeister von 1919 Ernst HÖLLER.

08.Aug.

1915

Der Bonner General-Anzeiger meldet, daß in den Ruhequartieren der Soldaten im Feld Sportplätze angelegt werden, damit nach 12 - 14 Tagen Schützengrabenleben nicht nur die Muskeln bewegt, sondern sogar Wettkämpfe durchgeführt werden sollen.

15.Aug.

1915

Auf dem Spielplatz an der Kölnstraße treffen sich alle Abteilungen des Wehrbundes, um dort wettkampfmäßig solche Übungen abzuhalten, die im Feld verwendbar sind.

14.Mrz.

1916

Der General-Anzeiger teilt mit, daß das Kriegsministerium Folgendes verfügt hat : "Jungmannen, die bei der Musterung eine Bescheinigung über erfolgreiche Teilnahme an den Sportstunden im Verein vorlegen können, dürfen Wünsche für den Truppenteil äußern."

06.Jun.

1916

Der General-Anzeiger berichtet von einem Aufruf der deutschen Turnerschaft : "Im Hinblick auf die Zukunft des Vaterlandes, die durch einen kräftigen Nachwuchs gesichert werden muß, ist es von großer Wichtigkeit, das FRAUENTURNEN ganz besonders zu fördern."

11.Jun.

1916

Weiterhin gibt es nur Sportfeste für Jugendliche. Beim Pfingstsportfest in Düsseldorf siegen Hellmut SCHNEIDER in 11,8 sec über 100 m und Wilhelm OBLADEN (beide Bonner FV) in 58,0 sec über 400 m.

02.Jul.

1916

Die beste Leistung beim Stadtwaldfest in Köln erreicht der Jugendliche Nikolaus FOLTZ (Bonner TV) mit 11,4 sec über 100 m. Sieger im Ballweitwurf mit 72 m wird Walter HENSELER (TV Germania Bonn), bester im Hochsprung ist Hermann PÄTZOLD (TuS Nordstern Bonn) mit 1,55 m.

23.Jul.

1916

Bei den Vorausscheidungen für die Vaterländischen Festspiele treten 4 Wehrbund-Gruppen gegeneinander an. Sieger im "Stabstoßen", gemeint ist Speerwerfen, ist CORNELISSEN aus der Gruppe LANSER.

30.Jul.

1916

Die Zeit des 1. Weltkriegs wird von den Turnvereinen genutzt, um die volkstümlichen Übungen auch für Frauen wettkampfmäßig anzubieten. In Mülheim an der Ruhr findet zum 2. Mal nach 1915 ein Frauen-12-Kampf statt, der auch Hürdenlaufen (3 Hürden), Weitsprung und Gerwerfen enthält. Aus unserem Kreis sind zunächst nur Mädchen des Turnkursus der Uni Bonn dabei.

13.Aug.

1916

Die nach Berlin vergebenen Olympischen Spiele fallen kriegsbedingt aus. An deren Stelle treten in vielen Städten für die Jugend die Vaterländischen Kampfspiele. Die Beteiligung in Bonn ist sehr schwach. Die Siegerzeit über 100 m von Hellmut SCHNEIDER  beträgt 11,8 sec, FISCHER springt 1,60 m hoch und läuft die 400 m in 58,2 sec, BEUTZINGER (alle Bonner FV) wirft den Diskus 31,70 m. Die vergebenen Medaillen sind aus Eisen.

27.Aug.

1916

Obwohl die rechtsrheinischen Vereine nicht teilnehmen, finden auf dem Spielplatz an der Bonner Kölnstraße die Bezirks-Meisterschaften statt. Erwähnenswert sind die 24,8 sec von ROLEF über 200 m und die 55,0 sec von BODDENBERG (beide Bonner FV) über 400 m. Bei den 1 Woche vorher stattgefundenen westdeutschen Meisterschaften hätte die 400 m- Leistung für den Titelgewinn gereicht.

10.Sep.

1916

Der Jugendliche FISCHER (Bonner FV) siegt bei den Leichtathletik-Wettkämpfen in Köln mit 6,08 m im Weitsprung. Sieger über 50 m wird Hellmut SCHNEIDER (BFV) in 6,1 sec. Seine im Vorlauf erzielten 5,9 sec bringen ihn auf Platz 1 in Deutschland.

17.Sep.

1916

Beim nationalen Sportfest in Düsseldorf ist die 3 x 200 m-Staffel des Bonner FV mit PRINZ, SCHNEIDER und FISCHER in 1:15,6 min stärkste westdeutsche Staffel. Jeweils Platz 2 belegen die 4 x 100 m- und die Schweden-Staffel. Die beste Einzelleistung erreicht BODDENBERG mit 2:11,1 min als 2. über 800 m. Für Teilnehmer des Wehrbundes gab es 100 m-Läufe mit Start aus dem Liegen.

01.Okt.

1916

Auf den Poller Wiesen finden die Endkämpfe im militärischen Wehrturnen des Regierungsbezirks Köln statt. Im Dreikampf (100 m Hindernislauf, Weitsprung, Handgranatenwurf) siegt Otto SIEPE (Jugendkompanie Rheinbach), 3. wird Hermann PÄTZOLD (TuS Nordstern Bonn). Im 100 m-Lauf siegt Wilhelm OBLADEN (königliches Gymnasium Bonn).