16.Mär.

1942

Die Einladung an Else JORES (Bonner FV) zum Leichtathletik-Lehrgang in Köln bei Ede Rüßmann enthält u.a. folgenden Satz. "Mitzubringen sind … Verpflegungsmarken für 100 Gramm Fleisch, 40 Gramm Fett, 600 Gramm Brot und 20 Gramm Butter."

29.Mrz.

1942

Erstmals nehmen Kreis-Athleten an einem Hallensportfest teil. Franziska ZÖLLER (Bonner FV) belegt dabei in Köln den 2. Platz im Dreikampf.

12.Apr.

1942

Der Titel bei den Bezirksmeisterschaften Köln/Aachen im Waldlauf geht überraschend an den Nachwuchsläufer Guido Graf von der DECKEN (Bonner FV).

01. Mai

1942

Beim Frühjahrswaldlauf in Bad Honnef wird der einheimische Hitlerjunge Hermann HOMBRECHER in 6:43,1 min 2. über 2000 m, das ist deshalb erwähnenswert, weil Hermann später ein 16 m-Kugelstoßer wurde.

05.Jul.

1942

2 Meistertitel des Sportgaus Köln-Aachen gehen zum Bonner FV. Herbert BOLSINGER gewinnt den Weitsprung mit 7,04 m und seine spätere Frau Liesel POLLAK die 80 m-Hürden in 12,3 sec. Die 4 x 100 m-Staffel siegt zwar mit großem Vorsprung in 51,1 sec, startet aber a.K. , weil zwei Jugendliche eingesetzt sind.

12.Jul.

1942

Die Mädchen des Bann 160, alle Mitglieder des Bonner FV, laufen als Sieger der Gebietsmeisterschaften in Köln 2:17,8 min in einer 10 x 100 m-Staffel, bis heute ist kein Verein mehr eine solche Staffel gelaufen.

24.Jul.

1942

Jakob KURTH (Troisdorfer TV), im Jahr 1968 Hersteller der silbernen Lorbeerblätter bei der Troisdorfer LG, bekommt für seine Verdienste um die Förderung der Leibesübungen den Ehrenbrief des Nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen (NSRL).

25.Jul.

1942

Liesel POLLAK belegt bei den deutschen Meisterschaften in Berlin mit 12,2 sec über 80 m-Hürden Platz 4. Im Fünfkampf reichen Herbert BOLSINGER (beide Bonner FV) 3.278 Punkte für den 6. Platz.

10.Aug.

1942

Die Einberufung an Else JORES (BFV) zum Vergleichskampf gegen das Gebiet Moselland in Luxemburg enthält folgenden Zusatz : "Die Anreise ist in Zivil.Dienstkleidung muß mitgebracht werden, da in Luxemburg nur Dienstkleidung getragen wird".

16.Aug.

1942

Der Gau Köln/Aachen gewinnt in Düsseldorf einen Vergleichskampf gegen den Gau Niederrhein. Herbert BOLSINGER mit 6,82 m im Weitsprung und Liesel POLLAK mit 12,1 sec über 80 m-Hürden gewinnen ihre jeweiligen Disziplinen.

29.Aug.

1942

Eine Silbermedaille bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Breslau erringt die 4 x 100 m-Gaustaffel aus 2 Kölner Läuferinnen sowie Else JORES und Anneliese WOLTER (Bonner FV) in 50,2 sec.

12. Sep.

1942

Liesel POLLAK (Bonner FV) stellt mit 11,8 sec über 80 m-Hürden in Wuppertal einen neuen Mittelrhein-Rekord auf und steht damit am Jahresende wie auch 1943 und 1944  auf Platz 1 der Deutschen Bestenliste. Erst 1957 wird der Mittelrheinrekord verbessert.

18. Sep.

1942

Die weibliche Jugend A des Bonner FV erreicht in der DJMM einen hervorragenden 3. Platz und liegt damit einen Platz besser als die Frauenmannschaft im Vorjahr. Aufgrund der Kriegswirren findet allerdings erstmals kein Endkampf statt, sondern für die Meisterschaft entscheidet nur die erreichte Punktzahl. Deutscher Meister ist 1942 der Wiener AC.

03.Okt.

1942

Herbert BOLSINGER (Bonner FV) stellt mit 5.766 Punkten (neue Wertung) einen neuen Kreisrekord im 10-Kampf auf. Der am ersten Tag errechnete deutsche Fünfkampf mit 3.298 Punkten bringt ihm Platz 4 in der deutschen Bestenliste.

25.Nov.

1942

Liesel POLLAK (Bonner FV) steht mit ihren 11,8 sec über 80 m-Hürden hinter der Holländerin Fanny BLANKERS-KOEN an 2. Stelle in der Europa-Bestenliste.

11.Apr.

1943

Gau-Waldlaufmeister der Männer über 3.000 m in Köln wird Alfons WALSDORF (FC Spich 1911). Bei den Frauen über 1.000 m siegt Liesel POLLAK (Bonner FV).

27.Jun.

1943

Dreifacher Titelträger im Weitsprung, Hochsprung und über 100 m bei den Gaumeisterschaften in Köln wird Herbert BOLSINGER (Bonner FV).

24. Jul

1943

Liesel POLLAKS Bronzemedaille über 80 m-Hürden in Berlin ist die einzige Medaille des Kreises bei einer deutschen Meisterschaft der Erwachsenen in den 6 Kriegsjahren. Mit 12,3 sec läuft sie die gleiche Zeit wie die Zweitplazierte.

25.Jul.

1943

Am nächsten Tag gewinnt Hein HOCHGESCHURZ (früher TV Siegburg-Mülldorf) für den VfL Oberhausen die Silbermedaille über 1500 m.

08.Aug.

1943

Bei den Gebietsgruppenkämpfen der HJ und BDM in Koblenz, wo die Gaue Köln-Aachen, Westfalen-Süd, Moselland und Niederlande vertreten sind, gewinnt Anneliese WOLTER (Bonner FV) die 100 m in 12,6 sec.

29.Aug.

1943

Bei den deutschen Jugend-Meisterschaften, die in die HJ-Sommerkampfspiele in Breslau eingebettet sind, belegt Anneliese WOLTER (Bonner FV) über 100 m Platz 6.

12.Sep.

1943

Eduard RICHARZ (ASV Köln), von Beruf Landwirt, startet bei den Turnern weiterhin für seinen Heimatverein TV Siegburg-Mülldorf. Für diesen Verein erzielt er beim Bergfest in Oberkassel 14,36 m mit der Kugel, was besser ist als der Kreisrekord der Leichtathleten von Atsch MAUS.

12.Sep.

1943

Am gleichen Tag finden in Köln die HJ-Meisterschaften des Gaus Köln-Aachen statt. 6 Titel gehen an den Bann 160 (Bonn), 3 Titel an den Bann 240 (Siegburg). Sieger im Speerwerfen wird PAFFRATH (Siegburg) mit 44,90 m.

26.Sep.

1943

Im 3. Durchgang der Kriegs-Vereins-Meisterschaften in der Bonner Gronau belegen die Frauen des Bonner FV mit 14.271 Punkten vorübergehend Platz 6 in Großdeutschland. Die geringere Punktzahl gegenüber den Vorjahren resultiert daraus, dass pro Disziplin nur noch 3 statt 4 Teilnehmer gewertet werden.

24.Apr.

1944

In der Turnhalle der Oberschule für Jungen in Siegburg, Humperdinckstraße, wird die erste NSRL-Reichsschule im Sportgau Köln-Aachen durch Kreisfrauenwartin Maria RITZEFELD eröffnet.

21. Mai

1944

Höhepunkt des westdeutschen Leichtathletik-Treffens in der Bonner Gronau ist der 80 m-Hürdenlauf, den die deutsche Meisterin Maria DOMAGALLA (Dinslaken) bei gleicher Zeit von 11,9 sec vor Liesel POLLAK (Bonner FV) gewinnt.

18.Jun.

1944

Trotz fehlenden Trainings beteiligt sich der in Lettland im Einsatz befindliche Helmut VIRNEBURG (Post SV Bonn) in Riga an einem 100 m-Lauf und siegt in 11,5 sec über den lettischen Meister.

25.Jun.

1944

Der Fußballer Werner de GRAAT (Bonner FV) geht fremd. Bei den Kreismeisterschaften in der Gronau springt er 6,64 m weit. Hilde ECKEL (TV Rheinbach) streift mit 4,93 m knapp die 5 m.

09.Jul.

1944

Bonner Doppelsieg bei den Gau-Meisterschaften Köln-Aachen über 80 m-Hürden der Frauen, Liesel POLLAK siegt in 12,4 sec vor Hilde KÜCK. Weitsprungsiegerin der weiblichen Jugend wird Hilde ECKEL (TV Rheinbach)

29.Jul.

1944

Feldwebel Hein HOCHGESCHURZ gewinnt beim Wehrmachtssportfest in Brüssel die 800 m in Bestzeit von 1:57,2 min.

30.Jul.

1944

Bei den Gaumeisterschaften der Hitlerjugend in Köln gewinnen LAUTENSCHLÄGER das Keulenwerfen mit 63,11 und Heinrich LÖHR (beide VfL Siegburg) den Weitsprung mit 6,08 m, FRINGS (Bonner FV) den 400 m-Lauf in 54,4 sec.

13.Aug.

1944

Als Sieger in Utricht mit 3:57,8 min über 1500 m setzt sich Hein HOCHGESCHURZ an die 1. Stelle der deutschen Kriegs-Bestenliste.

25.Aug.

1944

Liesel POLLAK läuft in Bonn mit 11,8 sec deutsche Jahresbestzeit, als 2. läuft sich auch Hilde KÜCK mit 12,3 sec in die deutsche Spitze. Die für Berlin vorgesehenen deutschen Meisterschaften fallen dem Krieg zum Opfer

31.Aug.

1944

Bei den Westdeutschen Vereinsmeisterschaften in Köln, den die Frauen des Bonner FV überlegen vor dem ASV Köln gewinnen, siegt Fränzi ZÖLLER mit Kreisrekord von 1,53 m im Hochsprung.

08. Mai

1945

Das durch die britische Militärregierung erlassene Versammlungsverbot nach Kriegsende trifft auch die Sportvereine. Es darf kein Training stattfinden.

03.Sep.

1945

Im Einvernehmen mit der britischen Militärregierung wird in Siegburg das Sportamt für den Siegkreis errichtet. Die Leitung übernimmt der Bürgermeister des Amtes Menden Josef GARDNER.

09.Sep.

1945

Hamburg ist die erste deutsche Stadt, die wieder ein Leichtathletik-Sportfest veranstaltet. Wegen fehlender Fahrmöglichkeiten starten nur Sportler aus dem näheren Umfeld.

07.Apr.

1946

Die erste Leichtathletik-Veranstaltung im Siegkreis nach Kriegsende ist der Frühjahrs-Waldlauf in Siegburg-Mülldorf.

    April

1946

Es darf zwar wieder trainiert werden. Aber die Verwendung von Speeren und Startpistolen wird verboten, da sie als Waffen gelten.

10.Jun.

1946

In Bonn findet das erste Nachkriegssportfest des Kreises Bonn statt. Den Hochsprung gewinnt Fränzi ZÖLLER (Bonner FV) mit 1,50m, die damit nah an ihren Kreisrekord von 1944 herankommt.

21.Jul.

1946

Die Leichtathletik beginnt in den beiden Kreisen Bonn und Sieg nach Kriegsende wieder mit Meisterschaftswettbewerben. Rheinbezirksmeister in Köln werden Karl MORSCHHÄUSER (100 m), Helmut VIRNEBURG (200 m), Johann GOERGENS (alle BFV, 800 m), DAHLHAUSER (Bad Godesberg, 1500 m), Eduard RICHARZ (TV Siegburg-Mülldorf, Kugel) und bei den Frauen Liesel POLLAK (80 m-Hü),

11. Aug.

1946

In Köln holen sich bei den Meisterschaften der BRITISCHEN ZONE Helmut VIRNEBURG , Liesel POLLAK (beide Bonner FV) und Eduard RICHARZ (TV Siegburg-Mülldorf) jeweils die Silbermedaille.

25. Aug.

1946

Die erste Medaille bei einer Deutschen Meisterschaft nach Kriegsende für einen Athleten aus dem Kreis ist aus SILBER, errungen von Liesel POLLAK (Bonner FV) über 80 m-Hürden. Deutsche Meisterin war damals in Frankfurt Maria Domagalla (Dinslaken), die später bis zu ihrem Tod in Much wohnte. 4. mit der 4 x 100 m-Staffel werden SPRAKEL,  MORSCHHÄUSER,  MÜNKS  und VIRNEBURG (Bonner FV). Ebenfalls 4. wird Eduard RICHARZ im Kugelstoßen, diesmal für den VfL Siegburg. Was doch damals alles möglich war.

22.Sep.

1946

Eduard RICHARZ aus Siegburg-Mülldorf, bis 1944 Mitglied beim ASV Köln, hat durch die Nachkriegsprobleme keine Möglichkeit, in Köln zu trainieren. Seit den deutschen Meisterschaften für den VfL Siegburg startend markiert er im Stabhochsprung einen hervorragenden Kreisrekord mit 3,40 m, damals Platz 11 in der Deutschen Bestenliste.

29. Sep.

1946

Den ersten Deutschen Meistertitel nach Kriegsende für einen Verein aus dem Kreis holt Konrad DITZ bei den Deutschen Meisterschaften im 10 km-Bahngehen in Braunschweig. 4. über 25 km wird Peter DÜX (beide Post SV Bonn). Für die Anreise mußten die Sportler Ausnahmegenehmigungen für PKW-Nutzung an Sonntagen beantragen.

29.Sep.

1946

Gleichzeitig finden auf dem Platz des Siegburger TV die ersten Nachkriegs-Kreismeisterschaften des Siegkreises statt.

19.Okt.

1946

Zum ersten Mal nach Kriegsende erscheint das Amtliche Mitteilungsblatt des Sportamtes für den Siegkreis. Das Blatt ist in den ersten beiden Jahren 2seitig und erscheint montags und freitags.

      Dez.

1946

DAHLHAUSEN (Bonner FV) führt sowohl über 1000 m mit 2:42,5 min als auch über 1500 m (4:19,2 min) deutlich die deutsche Jugendbestenliste an.

28.Dez.

1946

Ein Festhalten an der durch die deutsche Turnerschaft 1923 aufgezwungenen Trennung von Turnern und Sportlern ist nicht mehr nötig. Der 1923 vom STV abgespaltene VfL Siegburg, vertreten durch Willi KRIEGER und Willi ESSER, schließt sich deshalb dem Siegburger TV wieder an.

23.Feb.

1947

Hans SCHIESTEL (Bonner FV) meldet sich aus der Gegend des südlichen Suez-Kanals in Ägypten, wo er als Kriegsgefangener an einer Meisterschaft teilgenommen und mit 36,29 m das Diskuswerfen gewonnen hat.

10. Mrz.

1947

In der britischen Zone konstituiert sich der Leichtathletik-Verband Nordrhein-Westfalen. Erster Jugendwart wird Heinz Wenz (Bonner FV).

28. Mai

1947

2000 Zuschauer erleben beim Venusbergfest in Bonn 3 deutsche Jahres-Bestleistungen. Eine davon geht auf das Konto der Bonner 4x100 m-Staffel in 43,4 sec. Für 3 Jahre werden die erzielten Leistungen trotz Startklatsches als bestenlistenreif anerkannt, denn die Verwendung von Startpistolen hat die englische Besatzungsmacht verboten.

14.Jun.

1947

Heiner SPRAKEL (Bonner FV) ist der erste 200 m-Läufer des Kreises, der unter 22 sec bleibt.

03.Jul.

1947

Im Mitteilungsblatt "Sport im Siegkreis" steht folgende Mitteilung : "Die Siegkreis-Meisterschaften der Leichtathleten, die am 15.6. wegen des schlechten Wetters ausfallen mußten, werden, um die Beteiligungsziffer der Fußballvereine zu erhöhen, in die Fußballsperrzeit verlegt." Damals dachte man eben noch mit.

13.Jul.

1947

SPRAKEL (100 m), WALTER (200 m), JORES (Weit) und POLLACK (80 m-Hürden) werden Hochschulmeister der Britischen Zone. Alle 4 starten für den Bonner FV.

13.Jul.

1947

Zum zweiten Mal nach Kriegsende finden in Siegburg Kreismeisterschaften statt. Dreifacher Kreismeister wird Heinrich LÖHR (Siegburger TV), u.a. im Weitsprung mit 6,39 m und über 100 m in 11,6 sec.

10. Aug.

1947

Bei den Deutschen Meisterschaften in Köln holt sich die 4 x 100 m-Staffel des Bonner FV mit SPRAKEL, MORSCHHÄUSER, MÜNKS und VIRNEBURG in 42,6 sec die Bronzemedaille. Helmut VIRNEBURG wird zudem 6. über 200 m.

24.Aug.

1947

Peinliche Panne beim Kreisvergleichskampf Bonn gegen den Siegkreis. Für das Kugelstoßen wird der im Krieg gefallene Niederkasseler Hans DENGG eingeladen. Es gewinnt Hermann HOMBRECHER (Honnef 02) mit 12,02 m.

31.Aug.

1947

In Köln überquert Fränzi ZÖLLER (Bonner FV) 1,53m im Scherstil. Das bedeutet Platz 8 in der Deutschen Hochsprung-Bestenliste.

07. Sep.

1947

In Bonn finden die bis heute einzigen Deutschen Meisterschaften in unserem Kreis im Bahn-Gehen statt. Die Silbermedaille über 10 km sichert sich in 48:41,2 min der inzwischen 44jährige Konrad DITZ vom Post SV Bonn. In der Ausschreibung steht : "Auswärtige Teilnehmer erhalten warmes, markenfreies Essen".

21. Sep.

1947

Bei den heute nicht mehr üblichen Deutschen Meisterschaften im 25 km-Straßengehen holt sich Konrad DITZ (Post SV Bonn) die Bronzemedaille in 2:11,48 Std. Mit seinen Mannschaftskameraden Peter DÜX und Paul SCHARF belegt er zudem den Silber-Rang in der Mannschaftswertung.

26.Okt.

1947

Siegkreismeister im Waldlauf wird nur derjenige, der in 3 Waldläufen die höchste Punktzahl erreicht. Der 1. Waldlauf findet in Wahlscheid statt.

23.Nov.

1947

Der Fußballplatz "Auf der Heide" in Troisdorf wird eingeweiht. Der alte Platz war durch die Anlage von Flak-Einheiten während des Krieges restlos zerstört.

04.Mrz.

1948

Zum 1. Mal veröffentlicht das Mitteilungsblatt des Sportamtes für den Siegkreis eine Kreisbestenliste. Sie füllt nur eine 3/4-Seite und enthält für 1947 pro Disziplin 4 bis 6 Leistungen.

09.Jun.

1948

In Aachen springt Heiner SPRAKEL (Bonner FV) im Weitsprung 6,95m, nach Bolsingers 7,06m und Nittingers 7,00m die drittbeste Leistung im Kreis.

25.Jul.

1948

Der Kölner Regierungspräsident Dr. Warsch zeichnet Hans KASTENHOLZ (VfL Siegburg) anlässlich der Kreismeisterschaften in Niederpleis mit der Ehrenplakette des Landes für hervorragende Verdienste um den Sport aus.

07.Aug.

1948

In Stuttgart findet der Vorläufer der Deutschen Jugendmeisterschaften statt. Roman BEISSEL über 100 m und Horst UNGER im Hochsprung (beide Godesberger FV) belegen jeweils den Silber-Rang.

14.Aug.

1948

Wieder eine Bronzemedaille für Konrad DITZ im 10.000 m-Bahngehen bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg.

15.Aug.

1948

Am Tag darauf belegt Rolf MÜNKS (Bonner FV) den 6. Platz über 100 m. Gestartet wird in Bonn und dem Siegkreis auch 3 Jahre nach Kriegsende immer noch mit der Klappe, weil die britische Besatzungsmacht die Verwendung einer Pistole nicht zuläßt.

    Sep.

1948

Materialknappheit verhindert, dass Eschenspeere in ausreichender Zahl angefertigt werden können. Erstmals werden deshalb Leichtmetallspeere bei Wettkämpfen zugelassen. Gleiches gilt für Stabhochsprungstäbe. Bambusstäbe aus der Zeit vor dem Krieg sind spröde geworden und splittern leicht, frischer Bambus kann nicht geliefert werden, so dass auch hier erste Stäbe aus Leichtmetall Verwendung finden.

17.Okt.

1948

Reiner HESSE (SSV 04 Siegburg) ist der erste aus dem Kreis, der sich in Frankfurt an einen Marathonlauf heranwagt. Leider muß er bei 35 km wegen eines Wadenkrampfes aufgeben.

1949

Nach dreieinhalbjähriger russischer Kriegsgefangenschaft kehrt Hein Hochgeschurz nach Hause zurück. Der deutsche Vizemeister über 1500 m von 1943 ist aber für eine Fortsetzung seiner Karriere zu geschwächt und widmet sich in der Folgezeit nur noch dem Breitensport, anfangs im TV Mannstaedt, später im ASV St. Augustin.

31.Mrz.

1949

Langsam beginnen auch die Langstreckler im Siegkreis wieder mit Wettkämpfen. Bei den Westdeutschen Waldlaufmeisterschaften in Gelsenkirchen belegt der SSV 04 Siegburg mit Wilhelm HEMMERSBACH, Reiner HESSE und dem Geher Hans-Werner GRÜTZENBACH den 6. Platz.

01. Mai

1949

Das besondere an der diesjährigen Siegburger Michaelsberg-Staffel, die vor 30 Jahren zum ersten Mal durchgeführt wurde, ist die erstmalige Teilnahme einer Mannschaft aus der französischen Besatzungszone. Leider ist es auch die letzte, weil die Verkehrsverhältnisse eine Absperrung der Straßen nicht mehr zulassen.

03.Jul.

1949

In 16:07,4 min wird Wilhelm HEMMERSBACH (SSV 04 Siegburg) in Aachen Rheinbezirks-Meister über 5000 m. Else JORES gewinnt die Hürden, den Weitsprung und die Staffel.

17.Jul.

1949

Bei den Westdeutschen Geher-Meisterschaften in Köln belegt Gerd ROGGENDORF (Post SV Bonn) über 10 km den 2. Platz, mit Peter DÜX und Paul SCHARF gewinnt er überlegen die Mannschaftswertung.

Jul.

1949

Zum 1. Mal nach Kriegsende finden in Bonn Schulmeisterschaften aller Bonner Schulen statt. Stadtjugendpfleger Willi DETROIS schafft es mit Hilfe der Bonner Sportstudenten, 3000 Schüler für diese Wettkämpfe zu mobilisieren.

30.Jul.

1949

In der Bonner Gronau finden die ersten Deutschen Hochschulmeisterschaften nach Kriegsende statt. Mit 2 Titeln im Weitsprung und im 5-Kampf ist Else JORES (Bonner FV), später Patentante von Ulrike DENK und vielen Studenten bekannt geworden als Dozentin an der PH Bonn, am erfolgreichsten. Silber holen sich Rolf MÜNKS im Hochsprung, JORES über 100 m und Herbert FRINGS über 400 m-Hürden. Dazu kommt noch eine Bronzemedaille von Heinz BUTIN im Weitsprung.

07.Aug.

1949

Hans-Ulrich SPREE (Bonner FV) wird bei den Deutschen Meisterschaften in Bremen 5. über 800 m in 1:54,0 min. Nach seiner sportlichen Laufbahn wird er beim ZDF Moderator der Sendung"WISO" (1985-1992). Die aussichtsreiche 4x100m-Staffel muß ohne den verletzten VIRNEBURG antreten und verfehlt mit der 7.besten Vorlaufzeit knapp den Endlauf. Der General-Anzeiger schreibt dazu : "Die Bonner Sportler übernachteten im Überseeheim des Norddeutschen Lloyd, wo sie soviel Kakao trinken konnten wie sie wollten".

21.Aug.

1949

Mit 2:29,4 min über 1000 m verbessert Hans-Ulrich SPREE (Bonner FV) den 25 Jahre alten Kreisrekord von Walter UFER.

04. Sep.

1949

Obwohl deutsche Sportler noch nicht international starten dürfen, bekommt der deutsche Hochschulsportverband aus Versehen (München wurde mit Monaco verwechselt) von der F.I.S.U. eine Einladung zu den erstmals veranstalteten Europäischen Studentenmeisterschaften in Meran. Else JORES und Rolf MÜNKS (beide Bonner FV) belegen mit der 4 x 100m-Staffel des Deutschen Hochschulsportverbandes jeweils den SILBER-Rang. Es ist dies die erste internationale Meisterschaft nach Kriegsende, bei der wieder die deutsche Flagge gezeigt wird. Die Kosten für den Aufenthalt übernimmt der westdeutsche Toto-Verband.

24.Sep.

1949

Im Bonner Museum Alexander König wird das Nationale Olympische Komitee gegründet. Aus diesem Anlaß laufen und fahren sternförmig Staffeln aus 5 verschiedenen Sportarten nach Bonn. Die Staffel der Leichtathleten von der Frankfurter Paulskirche aus nach Bonn organisiert kurzfristig Heinz WENZ, nachdem sich der Westdeutsche Leichtathletik-Verband nicht in der Lage gesehen hat, diese Herausforderung zu leisten. Für die minutiöse Übergabe der Urkunde sorgt seine Frau Martha, die ab Mehlem mit dem Fahrrad parallel mitfahrend das Tempo kontrolliert.

25. Sep.

1949

Anläßlich der Gründungsversammlung findet am nächsten Tag in der Gronau das 1. Nationale Bundesfest mit zahlreichen TOP-Athleten statt. Auf der 500 m-Bahn läuft die 4 x 100 m-Staffel des BFV als Sieger mit SPRAKEL, VIRNEBURG, MÜNKS und MORSCHHÄUSER 42,0 sec, das bedeutete in der damaligen ewigen deutschen Bestenliste Platz 13, in der Bestenliste von 1949 Platz 2.

04.Okt.

1949

Peter DÜX (Post SV Bonn) wird in Herne westdeutscher Vizemeister über 25 km in 2:18:34 std.

16.Okt.

1949

Beim Geher-Vergleichskampf Bonn gegen Herne schlägt Konrad DITZ (Post SV Bonn) den 30.000m-Weltrekordmann Hermann GRITTNER über 15 km in 1:16:52 std.

    Nov.

1949

Viele Leichtathletik-Anlagen sind noch immer zerstört. Deshalb stellt der Deutsche Leichtathletik-Verband in der November-Ausgabe seiner Fachzeitschrift eine Möglichkeit vor, wie auf einem Fußballplatz nach Ende der Spielrunden eine 200 m-Rundbahn angelegt werden kann, eine Möglichkeit, die z.B. in Troisdorf noch bis zum Bau des Sportplatzes "Auf der Heide" im Jahr 1959 von Alwin Herrmann praktiziert wurde.